
Das Jahrbuch 2020 des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins (HFG), einem der ältesten Historischen Vereine in Deutschland, steht stellvertretend für die lang-jährige, enge Verbindung zwischen diesem und dem Henne-bergischen Museum Kloster Veßra, dessen Träger er seit 2004 ist.
Das Museum wurde 1975 als „Agrarhistorisches Museum des Bezirkes Suhl“ gegründet. Zunächst lag das Hauptaugenmerk auf der Landwirtschaftsgeschichte nach 1945, zu der ab 1990 die regionale Geschichte und Volkskunde verstärkt hinzu-kamen. Das Museum wurde im Zuge dieser Neuprofilierung unter dem damaligen Direktor Dr. Günther Wölfing umbenannt in „Hennebergisches Museum für regionale Geschichte und Volkskunde“. Durch die Auflösung des Bezirkes Suhl 1990 war jedoch abrupt der Träger des Museums weggefallen, sodass die Übernahme der Trägerschaft durch den HFG einen großen Glücksfall für das Museum darstellte.
Der heute mehr als 300 Mitglieder zählende HFG war 1832 von Ludwig Bechstein als Hennebergisch-altertumsforschen-der Verein gegründet worden. 1935 wurde er mit dem Verein für Sachsen-Meiningische Geschichte und Landeskunde vereinigt und hieß fortan Hennebergisch-Fränkischer Geschichtsverein e. V. (HFG). 1937 kam der Hennebergische Geschichtsverein Schleusingen hinzu. Das Vereinsverbot 1945 brachte die Tätigkeit der geschichtswissenschaftlichen Gesellschaft für viele Jahrzehnte zum Erliegen. 1990 konnte schließlich die Wiedergründung des HFG erfolgen, die wesentlich durch den Kulturbund, die Historische Gesellschaft Coburg e. V. und die Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte e. V. erwirkt wurde. Erster Vorsitzender des HFG war von 1990 bis 2000 der Historiker und Museumsdirektor Dr. Günther Wölfing.
1991 konnte die regelmäßige Publikation des Jahrbuchs fortgesetzt werden, die seit 1993 unter Mitherausgeberschaft des Hennebergischen Museums Kloster Veßra geschieht.
Möglich ist die Publikation durch Förderung des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur und die Landkreise des Henneberger Landes.
Das Jahrbuch ist eine regelrechte Fundgrube für Fach-wissenschaftler, Heimatforschende und historisch interes-sierte Laien. Auf einleitende Würdigungen verdienstvoller Vereinsmitglieder folgen wissenschaftliche Aufsätze zur Regionalgeschichte und zu weiter gefassten Themen sowie die seit 1993 zunächst alle zwei Jahre, seit 1997 dann jährlich erscheinende „Hennebergische Bibliographie“. Abgerundet wird jeder Band durch mehrere Buchrezensionen und die abschließenden Vereinsnachrichten. Von diesem formalen Aufbau des Jahrbuchs wurde nur zweimal abgewichen für die Festschriften 1996 anlässlich des 900jährigen Jubiläums des Henneberger Landes und 2001 zum 200. Geburtstag des Vereinsgründers Ludwig Bechstein.
Über unseren Museumsshop (Tel. 036873 69030) kann das Jahrbuch bezogen werden. Ältere Bände sind derzeit zum Vorzugspreis von 5 € zzgl. Versandkosten zu bekommen, solange der Vorrat reicht.
Der HFG zeichnet sich durch rege Vereinstätigkeit mit u. a. Vorträgen und Exkursionen aus. Bei Interesse an einer Mitgliedschaft im HFG schauen Sie bitte auf die Homepage des Vereins: http://www.geschichtsverein-henneberg.de/ .
Hennebergisch-Fränkischer Geschichtsverein, Hennebergisches Museum Kloster Veßra (Hrsg.), Hennebergisch-Fränkischer Geschichtsverein Jahrbuch 2020, Kloster Veßra/Meiningen/Münnerstadt 2020
HMKV, Bibliothek AI2-2020-38
Autorin: Dr. Meike Leyde, Sammlung/Bibliothek
Weiterführende Literatur:
Jahrbücher des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins 1 (1937)–5 (1941), 6 (1991)–35 (2020).
Neugründung des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins am 11. März 1990 im Schloß Elisabethenburg zu Meiningen. Gründungsbericht und Festrede von Dr. Günther Wölfing, Würzburg 1990.
Johannes Mötsch, Die Wiedergründung des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins im März 1990, in: Jahrbuch 2010 des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins, Kloster Veßra/Meiningen/Münnerstadt 2010, S. 13–20.
Thomas Witter, 20 Jahre Wiedergründung des Jahrbuches des Hennebergische-Fränkischen Geschichtsvereins, in: Jahrbuch 2010 des Hennebergisch-Fränkischen Geschichtsvereins, Kloster Veßra/Meiningen/Münnerstadt 2010, S. 21–34.