Diese ehemalige Ausstellungstafel, die das Thema Restaurierung und Denkmalpflege aufgreift, ermöglicht eine Reise in die Zeit als es noch keine Computer und moderne Drucktechnik gab. Als Relikt des Museumsaufbaues der 1970er und 1980er Jahre, in der der Denkmalschutz einen großen Arbeitsbereich innerhalb des Museumsbetriebes einnahm, spiegelt sich in ihr die frühere Arbeitsweise der Ausstellungs-gestalter wider.
Heute gestalten wir die Ausstellungstexte selbstverständlich am PC, fixieren Farbausdrucke auf Karton oder bekommen von Druckfirmen perfekt gedruckte Textplatten mit der Post zugeschickt. Nicht so in den ersten Jahren des Museumsbetriebes, da wurden Texttafeln in zeitaufwendiger Handarbeit gefertigt. Deshalb beschäftigte das Museum seit 1976 die ehemalige Mitarbeiterin Christa Stüß (1976-2016 im Museum tätig).
Zuerst erarbeitete die gelernte Dekorateurin zusammen mit den Kolleg*innen jeweils das Layout – die sogenannte „Plattenaufteilung“. Danach übertrug sie den Text mit gleichmäßigem Pinselstrich und Latexfarben Buchstabe für Buchstabe auf eine grundierte Holztafel und beklebte diese anschließend mit Fotopapierabzügen. Viele der alten Texttafeln sind auf diese Weise durch Christa Stüß in mühevoller Kleinarbeit entstanden.
Dieses handgefertigte Unikat befindet sich in der zweiten Etage des Nordturms der Klosterkirche, einem Bereich der heute für die Museumsgäste nur noch selten, zum Beispiel am Tag des offenen Denkmals, zugänglich ist. Ursprünglich befand sich die Ausstellungstafel im ersten Geschoss des Westbaus der Klosterkirche, am Zugang zu den Ausstellungen „Geschichte des Bauernkrieges in Südthüringen“ und „Johann Christoffel zu Grimmelshausen“.
Die Denkmaltafel liefert den Museumsgästen anschauliche Informationen zu den baulichen Veränderungen an der Klosterkirche und der gesamten Klosteranlage.
Ausstellungstafel Denkmalpflege in Kloster Veßra
Holz, Papier, Farbe
Höhe: 100 cm, Breite: 100 cm, Tiefe: 2 cm
HMKV
Autorin: Christine Hartung, Ausstellungen