
Figur Bernhard Großmann, 2004
Fotopapier, Sperrholz
Höhe: 94 cm, Breite: 48 cm, Tiefe: 0,6 cm
HMKV
Autorin: Stefanie Bock, Bildung und Vermittlung
Zur Faschingszeit liefern wir Ihnen ein paar Beiträge, die vielleicht nicht ganz so ernst zu nehmen sind und Sie hoffentlich ein wenig zum Schmunzeln bringen. Wie zum Beispiel folgende Anekdote:
Bernhard Großmann war von 1988-2004 der muse-umseigene Fotograf, welcher beispielsweise die Objekte der Sammlung, das Museumsgelände, Bau-denkmäler der Region, Museumsfeste und so manch kuriosen Moment im Museumsalltag bildlich doku-mentierte. Er wurde jedoch nicht nur für sein profes-sionelles Können geschätzt, sondern auch für seine offene und spaßige Art, die sowohl die Arbeit als auch die Pausen erheiterte! Wie bereits in dem Blogbeitrag „Standard- und Lebenswerk“ beschrieben, arbeitete Bernhard Großmann besonders eng mit Thomas Witter, dem damaligen Museumsleiter, zusammen. Die beiden verbanden nicht nur gemeinsame Arbeitspro-jekte, sondern auch eine Freundschaft. Den einzigen beiden Männern im Verwaltungsgebäude oblag es außerdem, eine gewisse Männerquote am Frühstücks-tisch aufrecht zu erhalten, bestand das weitere Team am Tisch doch ausschließlich aus Frauen.
Kein Wunder also, dass für Thomas Witter die Pensio-nierung von Bernhard Großmann einen beruflichen und persönlichen Verlust bedeutete. Er konnte sich jedoch auf sein Team verlassen, welches schon zur Stelle war, um ihn abseits der Dienstaufgaben auf-zuheitern.
So erstellte es gemeinsam eine lebensgroße Version von „Großi“, wie der Fotorgaf liebevoll von einigen genannt wurde. Diese sollte fortan, dekoriert mit dem Arbeitskittel des Pensionärs, dem Museumsleiter beim Frühstück Gesellschaft leisten.
Übrigens: Durch die Pandemie bekommt diese Idee nun eine ganz neue Bedeutung. Beispielsweise kann man sich derzeit einen Platz als „Papplikum“ zur Nordischen Ski-WM in Oberstdorf erkaufen oder gewinnen. Hierbei werden in gleicher Weise die Zuschauer-Attrappen an der Schanze oder Loipe platziert. Ich sag mal so, wir hatten unseren „Papp-mann“ schon bevor er „Mainstream“ wurde. Vielleicht wäre es an der Zeit, nun auch unsere Lieblingskol-leginnen und -kollegen zu erstellen, damit wir nicht so einsam beim Frühstück und im Home-Office sind. 😉
Noch heute ist nur ein Viertel des Teams männlich, wovon zwei Mitarbeiter im Verwaltungsgebäude und drei in der Werkstatt beschäftigt sind. Das Museum strebt ein heterogenes Kollegium an und freut sich ausdrücklich über Bewerbungen von Menschen diversen, weiblichen oder männlichen Geschlechts sowie mit Behinderung oder Migrationshintergrund. Sind derzeit leider keine offenen Stellen zu besetzen, freuen wir uns umso mehr über die Zusammenarbeit mit vielfältigen Organisationen, Vereinen oder Einzelpersonen.
Quelle:
Stefanie Bock: Telefonisches Interview mit Bernhard Großmann. 09.02.2021.
Weiterführende Literatur:
Online-Ressource: https://papplikum-oberstdorf2021.com/ (aufgerufen am 09.02.2021)