Wenn es draußen kalt ist, holen wir auch heute noch vermehrt Gesellschaftsspiele aus dem Schrank hervor. „Mensch ärgere dich nicht“ gehört dabei sicher zu den beliebtesten Spieleklassikern, das seinen Vorgänger im Brettspiel Ludo findet. Dieses ist auch Teil unseres Objekts des Monats Januar.
Ein roter Pappkarton mit der Aufschrift „Spiele:Magazin“ enthält zwei Spielbretter, die jeweils beidseitig zu bespielen sind, ein Lotteriespiel und Domino sowie die dazugehörigen Spielfiguren und Spielsteine. Auf den Spielbrettern sind die Spiele Mühle, Dame, Halma und Ludo vertreten.
Das „Spiele:Magazin“ scheint sich bei seinen Besitzern großer Beliebtheit erfreut zu haben. Der Karton ist stark beschädigt. Der Deckel hat nur noch an einer Seite einen Rand. Und auch dieser ist bereits mit schwarzem Zwirn durch einen Heftstich befestigt. Der untere Kartonteil ist ebenfalls auf diese Weise mehrfach repariert.
Der Karton, die zwei Spielbretter und die 12 Bingo-Karten sind mit dem Namen des einstigen Besitzers Richard Dreyse in Form eines Stempels versehen. Auf der Innenseite des Kartondeckels ist außerdem der Ortsname Stepfershausen gestempelt und der Inhalt der Spielesammlung mit Bleistift in Sütterlinschrift notiert:
„Domino 28 Steine
Mühle, Dame 24 Steine
Ludo 14 Steine, 2 Würfel
Halma 38 Steine
Lotto 90 Steine, 12 Karten, 41 [Gläßch…?]
Summe 249 Stück“
Trotz des Alters und der offensichtlich häufigen Benutzung ist der Inhalt noch fast vollständig. Die meisten Spielsteine sind im Karton vorhanden. Das Zählen des Inhalts und die Reparaturmaßnahmen zeugen von einem sehr sorgsamen Umgang mit der Spielesammlung, die vermutlich von mehreren Generationen bespielt ist.
Ludo kommt übrigens aus dem Lateinischen und heißt „ich spiele“. Jetzt sind Sie dran! Wann haben Sie das letzte Mal ein Gesellschaftsspiel ausgepackt?
Laura Körnig
Spiele:Magazin, 1. Drittel des 20. Jahrhunderts
Pappe, Holz, Glas
Höhe: 3,5 cm, Breite: 34,5 cm, Tiefe: 18,7 cm
HMKV, Inv.-Nr. III 3001